In 110 Tagen zu Fuß von Weingarten nach Santiago de Compostela
Vortrag von Antonia Spill beim Christlichen Familienkreis KAB/VKL begeisterte
Etwa 100 Personen strömten in den Magdalenensaal nach Weißenau und erlebten einen spannenden Vortrag, mit Bildern und Video-Clips bereichert. Sogar Reise-Utensilien konnten betrachtet werden. Antonia Spill aus Ravensburg startete im Alter von 20 Jahren im März des vergangenen Jahres an der Basilika Weingarten und begab sich auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostela und weiter zum „Ende der Welt“ nach Finisterra. Für die ungefähr 2600 Km lange Strecke benötigte sie insgesamt 116 Tage. Zunächst wanderte sie durch die Schweiz und erlebte die wunderbare und abwechslungsreiche Berglandschaft. Auf dieser Stecke wanderten zeitweise auch die Mutter und die Schwester mit. Über Genf kam sie dann nach Frankreich. Obwohl sie kein Französisch sprach, kam sie dabei mit vielen Menschen in den Dörfern und kleinen Städten in Kontakt und erlebte eine sehr herzliche Gastfreundschaft. In Frankreich traf Antonia Spill auch andere Pilger, mit denen sie ein Stück gemeinsam wanderte. Dennoch lief sie oft alleine und überstand sogar einmal in Südfrankreich eine sehr kalte Nacht auf einer Wiese. Antonia Spill berichtete, dass sie unterwegs sich selbst intensiv erlebt habe und oft auch Zweifel hatte, ob sie das Ziel erreichen wird. In diesen Situationen waren insbesondere Kirchen für sie ein Ort, um innezuhalten und Ruhe zu finden. Fasziniert war sie von der wunderbaren Natur und den vielfältigen, auch manchmal sehr einsamen sowie weiten Landschaften. Als sie die Pyrenäen und dann Spanien erreichte, stieß sie auf immer mehr Menschen, die in die gleiche Richtung pilgerten. In dieser Phase fand sich eine kleine internationale Gruppe, die dann mit ihr durch die karge Meseta, aber auch durch wunderbar bewaldete Gebiete Galiciens bis nach Santiago de Compostela wanderten. Hierbei genoss sie die Gemeinschaft und die gegenseitige Unterstützung. Besonders groß war ihre Freude, als sie dann die Kathedrale in Santiago de Compostela, mit dem Grab des Apostels Jakobus, erreichte. Richtig angekommen war sie allerdings erst wenige Tage später, weg vom Trubel, am „Ende der Welt“.
Mit wertvollen Erfahrungen, einer großen Zufriedenheit, Bereicherung an Spiritualität, einer tiefen Verbundenheit mit der Natur, vielen neuen Freundschaften, Dankbarkeit und Nächstenliebe blickte Antonia Spill am Ende ihres Vortags auf ihren Jakobsweg zurück. In einer solch ansprechenden und lebhaften Weise hatte die Studentin für das Lehramt ihren Vortrag ausgeführt, dass am Schluss die Besucher begeistert und langanhaltend applaudierten.
Ein besonderes Erlebnis – Besuch auf dem Biohof Fruchtbares
Die Landwirtschaft kann in erheblichem Maße das für das Klima schädliche CO₂ im Humus der Böden und in den Pflanzen speichern. Dies wurde deutlich bei der Hofführung auf dem Biohof Fruchtbares der Familie Abler in Buch, Gemeinde Bodnegg, zu der der Christliche Familienkreis Interessierte eingeladen hatte. Auf ihrem Biohof mit Gärten, Kleinvieh, Kochstudio, Hofladen, Seminarräumen und ein Generationen-Wohnprojekt zeigt Familie Abler, dass ein anderer Umgang mit der Natur und eine gesunde, regionale Lebensmittelproduktion möglich ist. Hierbei ist der Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Flächen von großer Bedeutung für das Bodenleben und die biologische Vielfalt. Durch mehr Humusaufbau wird auch eine enorme Menge an CO₂ gebunden. Mit ihrer zweiten Firma CarboCert verknüpfen die Ablers Landwirtschaftsbetriebe, die Humusaufbau betreiben, deutschlandweit mit Industrieunternehmen, die ihre Produktion dadurch CO₂-neutral stellen können. Diese innovativen Ideen stellten Angela und Wolfgang Abler der Gruppe vom Christlichen Familienkreis im Vortrag in ihrem Seminarraum vor, nachdem die Teilnehmer eine Führung durch Gärten und Betrieb absolviert hatten. Unterbrochen wurde die Veranstaltung am Nachmittag durch eine Kaffee- und Kuchenrunde, die bei schönem Wetter noch im Freien stattfinden konnte. Und auch hier fand ein lebhafter Austausch zwischen den Teilnehmern statt. Am Abend gab dann für alle Teilnehmer ein festliches, warmen Abendbuffet, frisch gekocht, mit Produkten vom Hof und aus der näheren Umgebung. So wurde aus dem besonderen Nachmittag auch noch ein besonderer Abend für die Gruppe von 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.